Teil 1 Gewünschte Eigenschaften
Vor dem Basteln sollte man sich überlegen, welche Eigenschaften der Flogger haben soll.
Die Härte des Einschlags hängt neben dem Kraftaufwand des Aktiven von mehreren Faktoren ab. Neben der Schwungmasse, die von Stärke, Gewicht und Elastizität des Leders abhängt, sind auch Anzahl, Länge und Breite der einzelnen Stränge entscheidend. die Länge der Stränge ist auch zu beachten, weil beim Schlagen ein Umschlagen der Enden möglich ist, wenn die Stränge länger sind.
Wir haben ein Velourleder gewählt, dass 1,1 – 1,3 mm dick ist, weil wir keine Streichelpeitsche wollten und die Stränge somit reichlich Eigengewicht haben sollten.
Unser Flogger hat einen eher dumpfen Einschlag und wirkt bei richtig Krafteinsatz fast wie ein nasses, gedrehtes Handtuch, weil die Stränge dann nicht auffächern. Das heißt auch, dass er sehr laut und definitiv nicht Mietwohnungstauglich ist. Mit weniger Kraft benutzt, ist er am ganzen Körper einsetzbar und verursacht eine gleichmäßige Rötung und Erwärmung der Haut, wobei die Stränge dann auch breit gefächert auftreffen.
Sind die Stränge dünner, dann beißt der Flogger mehr, weil die Kanten der sich nun leicht verdrehenden Stränge auf die Haut auftreffen. Das Ganze wird aber weniger laut beim Schlagen.
Ob man nun Glatt- oder Velourleder nimmt, ist eine Frage der Optik und ich habe mich bewusst gegen das übliche Schwarz entschieden – ich schwimme da gerne gegen den Strom...
Ist das Leder zu leicht und/oder zu dünn, dann “fliegen” die Stränge nicht richtig beim Schlagen und man braucht viel Energie um dennoch Wirkung auf der Haut zu erzielen – aber da die Intensität Geschmacksache ist und auch viele leichte Schläge auf Dauer “AUA!” machen können, ist es schwer dort eine generelle Empfehlung auszusprechen.
Wer erstmal nicht soviel Geld ausgeben will, sollte einfach mal beim Sperrmüll nach alten Ledersofas gucken und mit dem Cuttermesser ein Stück Leder rausschnippeln - alternativ tut's auch die alte Lederhose, die man schon seit Jahren von A nach B räumt.